Die Wirkung von Tee auf unsere Gesundheit

Den Tee machen vor allem die in ihm enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe (Polyphenole, ätherische Öle und weitere) so gesund. Sie sind zwar nicht lebensnotwendig, schützen uns (möglicherweise) aber vor Krebs, bestimmten Erkrankungen und Leiden. Das beliebte Heißgetränk kann auch ungesund sein bzw. Beschwerden hervorrufen. Nebenwirkungen treten jedoch eher selten auf und lassen sich auf schadstoffbelasteten Tee, einem übermäßigem Konsum oder einer Hypersensitivität zurückführen.

Auf dieser Website finden Sie nützliche Informationen zu verschiedenen Tee-Sorten. Insbesondere erfahren Sie hier, was die Wissenschaft zu den Wirkungen von Tee auf unseren Organismus sagt. Ich orientiere mich bei meiner Recherche stets an wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen und bereite diese Informationen möglichst leserfreundlich auf. Es sei der Hinweis gegeben, dass viele Tee-Studien an Tieren oder in vitro (im Reagenzglas) durchgeführt worden sind. Die dort gesammelten Erkenntnisse lassen sich möglicherweise nicht 1 zu 1 auf die reale Gesundheitswirkung auf uns Menschen übertragen.

Was ist Tee?

Tee ist ein aromatisiertes Aufgussgetränk, welches seinen Geschmack und seine Gesundheitswirkung aus Pflanzenteilen (Blätter, Stängel, Blatt-Knospen, Blüten, Wurzeln) bezieht. Das Tee-Wasser-Gemisch wird dabei durch ein Sieb in eine Teetasse gegossen, mit einem Teebeutel oder einem Tee-Ei aufgebrüht.

Genau genommen “darf” man das Aufgussgetränk nur dann als Tee bezeichnen, wenn die verwendeten Blätter, Blattknospen und zarten Stielen ausschließlich vom Teestrauch Camellia sinensis stammen. FenchelteeBrennnesseltee und andere Kräuter- oder Früchtetees (Tisane) sind demgemäß keine Tees, sondern teeähnliche Erzeugnisse:

BezeichnungBesonderheiten
TeeSchwarzer Tee, Grüner Tee, Weißer Tee, Gelber Tee, Pu-Erh-Tee und Oolong Tee stammt ausschließlich aus Blättern, Blattknospen und zarten Stielen des Teestrauches Camellia sinensis (L. O. Kuntze) aus der Familie der Teegewächse (Theaceen), die nach den üblichen Verfahren bearbeitet sind.
Teeähnliche ErzeugnisseKräuter- und Früchtetee sind Pflanzenteile, die nicht vom Teestrauch stammen und die dazu bestimmt sind, in der Art wie Tee verwendet zu werden. Teeähnliche Erzeugnisse sind auch Mischungen von teeähnlichen Erzeugnissen mit Tee, die nicht unter den Begriff „aromatisierter Tee“ fallen.
Aromatisierter Teeist Tee, dem zur Aromatisierung geruch- und/oder geschmackgebende Stoffe zugesetzt sind.
Tee-Extraktesind wässrige Auszüge aus Tee, denen Wasser entzogen ist.

Quelle: u.a. Zipfel/Rathke, Lebensmittelrecht

“Echter” Tee wird also lediglich aus einer Pflanze, der immergrünen Camellia Sinensis, zubereitet. Hierzu werden lediglich die Blätter aus dem oberen Bereich der Teepflanze verwendet. Das Hauptanbaugebiet liegt in Asien.

Untermauert wird die strikte Definition und Zubereitung von Tee durch mehrere ISO-Normen. Daraus ein kleiner Auszug:

  • ISO 3103: Zubereitung von Tee
  • ISO 3720: Schwarzer Tee
  • ISO 11287: Grüner Tee
  • ISO/TR 12591: Weißer Tee
  • ISO/NP 20716: Oolong Tee

Inhaltstoffe

Tee enthält über 300 Inhaltsstoffe. Die Teeblätter (grüner und schwarzer Tee) sind reich an primären Pflanzenstoffen wie Aminosäuren, Proteinen, Ballaststoffen, Zucker, Lipiden, Mineralien und Vitaminen. Es gehen jedoch nicht alle Nährstoffe von den Blättern herausgelöst, sodass Tee relativ arm an primären Pflanzenstoffen ist. Hinsichtlich der Fragestellung, ob Tee gesund für uns ist, übernehmen die sekundären Pflanzenstoffe, die im Tee reichlich vorhanden sind, die Hauptrolle.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Tee ist reich an sekundären Pflanzenstoffen. Diese sind zwar nicht lebensnotwendig, also keine essenziellen Nährstoffe, dennoch wirken sie sich im positiven Sinne stoffwechselregulatorisch auf unseren Körper aus. Nennenswert sind vor allem folgende sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Alkaloide (z.B. Teein/Koffeein)
  • Tannine (pflanzliche Gerbstoffe, Polyphenole)
    • Catechine (grüner Tee)
    • Theaflavine und Thearubigene (schwarzer Tee)
  • Saponine
  • Ätherische Öle

Den sekundären Pflanzenstoffe werden gesundheitsfördernde Eigenschaften attestiert. Darunter (möglicherweise) eine antikarzinogene (Hautkrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs etc.), antimikrobielle, entzündungshemmende, antioxidative, neurologische und blutdrucksenkende Wirkung.

Einerseits fungieren die sekundären Pflanzenstoffe in der Pflanze als chemische Abwehr gegen Fressfeinde/Schädlinge. Andererseits locken sie pollenverbreitende Insekten in Form von Duft-, Geschmacks- und Farbstoffe an.

Polyphenole (Gerbstoffe, Tannine)

Polyphenole (veraltet Tannine oder Gerbstoffe) stellen eine Gruppe chemischer Substanzen der sekundären Pflanzenstoffe dar. Sie kommen vornehmlich im Tee, aber auch in anderen Nahrungsmitteln vor. Sie sind für die charakteristische Färbung des Tees verantwortlich und sorgen durch eine Eiweiß-Gerbstoff-Reaktion für eine bitter schmeckendes und pelziges Mundgefühl (Adstringenz) bei Kontakt zur Mundschleimhaut.

Die Wirkung der Polyphenole ist vielfältig: das antioxidative, antibakterielle, antivirale, antiparasitäre und antientzündliche Potenzial konnte bei der Bekämpfung/Vorbeugung von chronischen Krankheiten gute Ergebnisse erzielen. Doch nicht jedes Polyphenol ist gleich sowie auch nicht jeder Organismus gleich ist. Die Bioverfügbarkeit variiert und auch der Polyphenol-Gehalt des Tees ist abhängig von Faktoren, wie z.B.:

  • Teesorte (grüner, schwarzer etc.)
  • Anbaubedingungen
  • Zubereitung, Ziehzeit

Teein: Das anregende Koffein des Tees

Teein ist ein im Tee vorkommender Wirkstoff, der das zentrale Nervensystem stimuliert. Chemisch gesehen ist er identisch mit dem im Kaffee vorkommenden Koffein. Beide Stoffe wirken anregend, wobei Teein seine Wirkung sanfter über einen Zeitraum von bis zu 8 Stunden entfalten kann. Grund hierfür sind die Polyphenole, welche hemmend wirken. Beim Rösten des Kaffees werden Polyphenole abgebaut, weswegen Koffein deutlich schneller ins Blut gelangt und seinen Aktivitäts-Höhepunkt bereits nach 2-3 Stunden hat. Man kann sagen, dass der Effekte von Koffein gegenüber Teein etwas aggressiver und überstimulierender ist.

Gesund oder ungesund: Wirkung und Nebenwirkung verschiedener Tee-Sorten

Brennnesseltee

Wirkungen von Brennnesseltee
Nebenwirkungen von Brennnesseltee
WirkungNebenwirkung (eher selten)
Kann den Blutzucker senkenSodbrennen
Unterstützt beim AbnehmenÜbelkeit
Entwässernde Wirkung (gut für Niere, Prostata und Harnwege)Völlegefühl
Hilft gegen HautunreinheitenDurchfall
Gut für die LeberBlähungen
Unterstützt das ImmunsystemErbrechen
Gut gegen Arthrose, Arthritis und RheumaThrombose-Risiko steigt bei Konsum während der Schwangerschaft
Senkt den BlutdruckVerfrühtes Auftreten von Präeklampsie-Symptomen (Schwangerschaftshochdruck) bei Konsum während der Schwangerschaft möglich
Verbessert die WundheilungKann die Wirkung bestimmter Medikamente potenzieren (Diabetes-Therapie)

Fencheltee

Wirkungen und Nebenwirkungen von Fencheltee
WirkungNebenwirkung (eher selten)
Hilft gegen Blähungen, Blähbauch, Durchfall und ander Magen-Darm-ErkrankungenKann sich bei übermäßigem Konsum toxisch auf gestillte Neugeborene auswirken
Symptomlinderung bei ReizdarmsyndromAllergische Symptome
Kann sich positiv auf kognitive Störungen wie Demenz und Alzheimer auswirkenLichtempfindlichkeit
Unterstützt beim AbnehmenDurchfall
Antikarzinogen/krebshemmendLebervergrößerung
Antimikrobiell, fungizid und entzündungshemmendErhöhte Leberwerte
Steigerung der MilchsekretionFrühzeitige Stimulierung der Gebärmutter
Hilft gegen Erkältung, Schnupfen und Husten 
Linderung Wechseljahresbeschwerden 
Linderung von Menstruationsschmerzen 

Extra-Zutaten für den Tee: Milch, Süßungsmittel und Zitrone

Um die Reichhaltigkeit oder den Geschmack des Tees etwas zu verfeinern, kann man ihn um zusätzliche Zutaten ergänzen. Der etwas bittere Geschmack von Tee lässt sich mit Milch etwas “besänftigen”. Neben der cremig-sahnigen Geschmacksveränderung wird das Teegetränk auch etwas reichhaltiger und fettiger, je nachdem welche Art von Milch verwendet wird. Je fettiger die Milch, desto cremiger. Aufgrund des zunehmenden Gesundheitsbewusstseins vieler Menschen, wird verstärkt auf vegane Milch (Hafermilch, Sojamilch etc.) zurückgegriffen. Ob Milch den Tee gesünder oder ungesünder macht, kann die Wissenschaft nicht eindeutig belegen. In jedem Fall erhöht sich jedoch der Kalorien- und Fettgehalt.

Um den bitteren Beigeschmack von Tee zu beseitigen, kann alternativ auch auf Süßungsmittel zurückgegriffen werden. Hierfür eignen sich vor allem natürliche Zutaten wie Honig, Agavendicksaft, Ahornsirup, Koksblütenzucker oder Stevia. Haushaltsüblicher Zucker geht zur Not auch. Diese Süßungsmittel machen den Tee zwar etwas geschmacklicher, zugleich aber auch etwas ungesünder. Der Kaloriengehalt, das Risiko für Karies als auch der Blutzuckerspiegel steigen an. Ein Glas Tee mit 1 TL Honig ist aber immer noch gesünder, als ein Glas Cola.

Eine etwas frischere und belebendere Note erhalten Sie durch die Zugabe von Zitrone oder Zitronensaft. Gleichzeitig steigt dadurch der Gehalt des gesunden Vitamin C im Tee an. Dieses Vitamin ist jedoch hitzeempfindlich, sodass das Vitamin C nicht zu 100 % in den Organismus übergeht. Der belebende Zitrusgeschmack wird vor allem in Sommertee-Rezepten gerne verwendet.