Brennnesseltee

Brennnesseltee enthält viele bioaktive Substanzen, die gut für unsere Gesundheit sind. Selten kann er zu leichten Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu einem schweren allergischen Schock führen. Als Grundlage für den Nesseltee bieten sich vor allem die Bio-Brennnesseln aus dem eigenen Garten an, da diese vermutlich weniger mit Schadstoffen belastet sind, als z.B. Brennnesseln vom städtischen Straßenrand. Alternativ können Sie Brennesseltee natürlich auch in diversen Online-Shops oder im Einzelhandel kaufen.

Exkurs: Die Brennnessel

Die Brennnesseln (Urtica) bilden eine unkrautige mehrjährige Pflanzengattung innerhalb der Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae). In Deutschland ist vor allem die große Brennnessel (Urtica dioica) und die kleine Brennnessel (Urtica urens) heimisch. Die Röhricht- (Urtica kioviensis) und die Pillen-Brennnessel (Urtica pilulifera) sind in unseren Gefilden eher selten anzutreffen.

Sie ist vor allem bekannt für ihre stechenden Brennhaare (Trichome) bekannt, die bei direktem Hautkontakt meist harmlose aber unangenehme Reaktionen wie Juckreiz oder Hautausschläge verursachen. Werden die Brennhaare allerdings mit einem Nudelholz bearbeitet, mit einem Handschuh abgestreift oder kommen sie mit heißem Wasser in Kontakt, wie beim Brennnesseltee, dann “sterben” sie und können nicht mehr schmerzhaft wirken.

Die Brennnessel ist eine Stickstoff-Zeigerpflanze und wächst vornehmlich auf nährstoffreichen Böden. Sollten in Ihrem Garten also welche wachsen, dann betrachten Sie sie nicht als Unkraut, sondern freuen Sie sich über Ihren guten Boden. Anstatt sie zu kompostieren können Sie die Brennnesseln auch ernten und verarbeiten, beispielsweise zu Brennnesseltee oder Kräutersauce.

Woraus besteht Brennnesseltee und wie bereitet man ihn zu?

Brennnesseltee besteht in der Regel aus den Blättern der Brennnessel und einem Aufguss aus heißem Wasser. Nach der Ziehzeit werden die Brennnesselblätter durch ein Sieb abgeseiht und sodann getrunken. Für die Zubereitung von Nesseltee können Sie sich an folgende Angaben orientieren:

• Menge: Etwa 2 Esslöffel kleingehackte frische Brennnesselblätter
• Wassermenge: 150 ml
• Wassertemperatur: 80 °C
• Ziehzeit: Etwa 10 – 20 min, je nach gewünschter Aroma-Stärke
• Optional: 1 TL Honig oder 1/2 gepresste Zitrone

Hier finden Sie das passende Rezept zu selbst gemachten frischen Brennnesseltee. Verwerten Sie möglichst alle Pflanzenbestandteile: Auch die Wurzel der Brennnessel (Urticae radix) kann man in Form eines Brennnesselwurzel-Tees konsumieren. 

Die sekundären Pflanzenstoffe aus dem Brennnesseltee sind gesund

Brennnesseltee ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, genauer gesagt an Polyphenolen, Flavonoiden und Carotinoiden. Diese bioaktiven Substanzen stärken u.a. unser Immunsystem, können jedoch noch viel mehr. Informieren Sie sich hier über die Wirkungsweise von Polyphenolen. Zusätzlich enthält die Urtica viel Vitamin C, welches allerdings sehr hitzeempfindlich ist und zum Teil durch das heiße Wasser zerstört wird.

Bekannt ist der Brennnesseltee vor allem für seine entwässernde Wirkung. Durch den verstärkten Harndrang profitieren vor allem Niere, Harnwege und die Prostata. Die harntreibende Wirkung kommt nicht nur Frauen, die häufig von einer Blasenentzündung geplagt sind, sondern auch Männern mit benigne Prostatahyperplasie zugute. Die Gesundheitswirkung von Brennnesseltee ist jedoch noch viel umfassender:

• hilft gegen hohen Blutdruck
• unterstützt beim Abnehmen und senkt den Blutzucker
• gut gegen Hautunreinheiten
• wirkt entzündungshemmend und lindert Arthrose-, Arthritis– und Rheuma-Schmerzen
• sein hoher Antioxidantien-Gehalt ist gut für die Leber
• schnellere Wundheilung und Förderung der Blutgerinnerung

Vorsicht vor den (selten auftretenden) Nebenwirkungen

In der Regel treten bei dem Genuss von Brennnesseltee keine Nebenwirkungen auf. Selten kann es zu harmlosen Magen-Darm-Beschwerden (Völlegefühl, Sodbrennen usw.) kommen, bei Überempfindlichkeit kann jedoch ein lebensgefährlicher allergischer Schock ausgelöst werden.

Ebenso konnte man in mehreren Brennnesselteeproben Pestizide nachweisen. Pestizide sind möglicherweise krebserregend, doch es besteht kein Gesundheitsrisiko durch den Konsum von Nesseltee, so das Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Schwerwiegender hingegen ist der langfristige Konsum von Pyrrolizidinalkaloid-belastetem Brennnesseltee, weswegen Brennnesseltee allgemein nicht für Kinder, Schwangere und Stillende geeignet ist. Ebenso sollten Personen mit Herz- oder Nierenerkrankungen keinen Nesseltee trinken. Hier können Sie sich über weitere Nebenwirkungen von Brennnesseltee informieren.

Wo kann man Brennnesseltee kaufen und was kostet er?

Zuallererst empfehle ich Ihnen Bio-Brennnesseltee zu kaufen. Dieser ist nicht immer gänzlich frei von Schadstoffen, aber wesentlich pestizidärmer als herkömmlicher. Dafür ist er etwas teurer. Hinsichtlich der Kosten können Sie mit folgenden Preisen rechnen:

• 100 g Bio-Brennnesseltee etwa 7 € inkl. Versandkosten
• 1 kg Bio-Brennnesseltee etwa 20 € inkl. Versandkosten

Im Supermarkt sind die Portionen etwas kleiner. Hier bekommen Sie Brennnesseltee (kein Bio) für etwa 2 € pro 50 g. Abhängig von Standort und Markt wird teils nur eine Brennnesseltee-Mischung angeboten. Im Reformhaus liegen die Preise traditionell etwas darüber. In einigen ausgewählten Fachgeschäften können Sie sich eine individuelle Menge zusammenstellen lassen.

Alternativen: Kapseln, Tabletten oder Pulver

Wenn Ihnen der Geschmack von Brennnesseltee nicht zusagt, Sie aber trotzdem von den positiven Eigenschaften profitieren wollen, dann ist auch dies möglich. Das Internet bietet Ihnen Möglichkeiten, Brennnesselblätter auch in anderer Form zu konsumieren:

• Kapseln
• Tabletten
• Pulver